Die böhmische Bank vor dem Johanneshaus
Die Bank erinnert mit ihren Motiven an die böhmischen Exulanten, evangelische Böhmen, die während des Dreißigjährigen Kriegs vor der Gegenreformation nach Sachsen flohen. Viele von ihnen stammten aus Prag, dort hatten sie noch wenige Jahre zuvor die Salvatorkirche erbaut.
Die Exulanten konnten in Dresden eine eigene Gemeinde gründen, ihre Nachkommen ließen um 1880 in Striesen die Erlöserkirche bauen. Unter anderem auf die Striesener Erlöserkirchgemeinde geht unsere heutige Johannes-Kreuz-Lukas-Kirchgemeinde zurück.
Der Abendmahlskelch war schon ein Symbol der Hussitenbewegung im 15. Jahrhundert, die aufgeschlagene Bibel mit dem Kelch wurde später das Zeichen der böhmischen Protestanten und so auch der Dresdner Exulantengemeinde.
Näheres zur Geschichte der Exulanten, ihrer Dresdner Kirchgemeinde und der Striesener Erlöserkirche finden Sie >> hier.
Heute besteht zwischen der Prager Salvator-Kirchgemeinde – sie gehört zur Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder – und der Johannes-Kreuz-Lukas-Kirchgemeinde Dresden eine Partnerschaft.
Unsere Bank ist ein Unikat. Die Bankwangen aus feuerverzinktem Stahl wurden durch die Firma Metallgestaltung & Schmiede Andreas Nestler in Freital hergestellt, Sitze und Lehnen hat der tschechische Holzgestalter Ivo Švejnoha aus Kytlice (Kittlitz, Lausitzer Gebirge) angefertigt und die Reliefs geschnitten.
Die Eckbank besteht eigentlich aus zwei Bänken, eine davon ist höher als üblich. Mit der erhöhten Sitzfläche und den Armlehnen, die Aufstehen und Hinsetzen erleichtern, ist sie barrierefrei nach DIN 18040-3, also besonders für Personen geeignet, die in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sind.
Sie entspricht hinsichtlich Nachhaltigkeit der Beschaffungsordnung unserer Kirchgemeinde: Eiche ist eine heimische Holzart, ist fest und langlebig, aber relativ leicht zu entsorgen. Verzinkter Stahl ist ebenfalls langlebig, Stahl wird in Deutschland fast zur Hälfte aus Schrott hergestellt – und lässt sich wieder verschrotten. Die Bank ist aus Einzelteilen montiert und kann bei Schäden repariert werden.
Ende 2025 wurde die Bank an ihrem Standort vor dem Gemeindezentrum "Johanneshaus" (Haydnstr. 23) aufgestellt.
Die Bank soll nicht nur den Besuchern des Johanneshauses unserer Kirchgemeinde dienen, sondern allen, die in der Umgebung wohnen oder auf dem Weg vorbeikommen. Bitte nehmen Sie Platz!